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Die Idee der "Medical Points" - Kleine medizinsche Versorgungseinheiten als Chance für's "flache Land"
Die Idee ist schnell und leicjt zu beschreiben. Angesichts der Situation waren zahllose Arztpraxen verlassen, das medizinische Personal geflohen oder gar verschleppt, manche auch umgebracht. Diese vorhandenen Räumlichkeiten galt es für die medizinische Versorgung zu vitalisieren. Arzt, Pflegepersonal, Apotheker, bis hin zur Reinigungskraft mussten gefunden werden, um den Betrieb zu gewährleisten. Der ganze Ablauf war durchdacht: Was nützt eine Diagnose ohne Behandlung, was nutzt eine Behandlung ohne Medikation, was nützt eine medizinische Institution ohne Hygiene. Ein einfaches Prinzip, konnte beliebig kopiert werden, sofern sich nur genügend Spender dafür erwärmen konnten.
Hier eine Bildunterschrift
Dr. Adnan Wahhoud (Syrer und seit Jahrzehnten in Deutschland) hat genau diese Lücke gesehen und zielsicher seinen Lösungsansatz entwickelt. Nach seinem Ruhestand realisierte er einen "Medical Point" nach dem anderen. Medizinische Versorgung auf dem "flachen Land", schnell, verlässlich und bezahlbar.
Die Medical Points sind kleine medizinische Anlaufstellen in Nord-Syrien. Dort, wo für viele Familien der nächste Arzt unerreichbar geworden ist.
Das Prinzip ist bewusst einfach und pragmatisch:
Drei tragende Säulen:
Finanziert werden die Medical Points durchprivate Spender und Unternehmen. Jeder Standort trägt den Namen der Stadt aus der die Unrerstützer kommen. So z.B. Lindau, Roth oder Krumbach. Die KKNH ist besonders stolz darauf, dass der Landrat damals seine Unterstützung aus dem Spendentopf "Jeder Bürger einen Euro" möglich gemacht hat.
Damit Hilfe nicht "auf Zuruf", sondern sauber und präzise gesteuert läuft, gibt es ein enges Monitoring. Dr. Adnan Wahhoud ist alle 4-6 Wochen vor Ort: Das bedeutet Gehaltszahlungen, Medikamenteneinkauf, Bedarfsmitteilung, Beratung, Änderungen im Ablauf, Planung und Controlling. Ein durch und durch pragmatischer Ansatz.
Aus ursprünglich einem Medical Point (Start Juni 2013 in der Region Aleppo) ist ein in sich stabiles Netzwerk entstanden. Zwischenzeitlich gibt und gab es 7 Medical Points in den Provinzen Aleppo und Idlib. Zudem werden zwei Schulärzte finanziert.
Wie konkret das wirkt, zeigt ein Beispiel: Der Medical Point Krumbach (Region Aleppo) war und ist für über zehn Dörfer mit rund 20.000 Einwohnern ein zentraler Anlaufpunkt. Täglich werden dort 40 - 60 Menschen medizinisch versorgt, davon mehr als die Hälfte sind Kinder.
Auch in akuten Krisen erwies sich die gegebene Infrastruktur als verlässlich und belastbar: Nach dem schweren Erdbeben 2023 berichtete Dr. Wahhoud, dass alle Medical Points die medizinische Grundversorgung weitertragen.
Medikamente für 6.000 Patienten und Üatientinnen pro Monat, verstärkte Öffnungszeitem, von vier auf sechs Tage und das unter erschwerten Bedingungen, weil ja auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Beben nicht verschont blieben
Die größte Chance ist die, die man vor Ort sofort sieht und spürt: Kontinuität. Eine Behandlung ist nicht irgendein "Termin", sondern oft der Unterschied zwischen: Krankheit verschleppen oder rechtzeitig stabil werden. Gerade Kinder profitieren davon überproportional. Schon in den frühen Projektphasen (z.B. 20216) wurde berichtet, dass ein großer Anteil der Behandelten Kinder waren.
Und das Projekt ist skalierbar, weil es auf die vorhandenen Resourcen aufbaut: Lokal zur Verfügung gestellte Räume, lokales Personal, lokale Beschaffung. Nur eine Bedingung gilt: Das alles gilt unverbrüchlich, solange dir Finanzierung gesichert bleibt!
Medical Points sind keine Symbolpolitik. Sie sind ein offenens Fenster zum Leben: Ein Kind mit Fieber bekommt rechtzeitig eine Diagnose mit passender Medikamentierung! Eine Mutter bekommt fachkundige Hilfe, bevor eine Infektion gefährlich wird. Ein älterer Mensch muss nicht "aushalten", weil der Weg zum Arzt zu weit oder zu beschwerlich ist.
Und das Entscheidende: Diese Hilfe ist im Vergleich zu ihrer Wirkung erstaunlich effizient. Aus den veröffentlichten Größenordnungen (monatlicher Aufwand ca. 15.000 € rund 6.000 Patienten und Parientinnen pro Monat) wird deutlich: Oft entscheiden nur wenige Euro mit über Versorgung oder Verzicht; auch wenn das nur ein grober Durchschnittswert ist.
Wenn sie möchten, dass diese Türen auch jetzt noch, solange sich das Land in einem nie gekannten Umbruch steht, offen für Bedürftigen bleiben, dann unterstützen Sie die Medical Points in Syrien. Eine Behandlung soll nicht vom Geldbeutel abhängig sein, sondern vom Bedarf.
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