Tiefbrunnen - Wenn die Hoffnung und Zuversicht aus der Tiefe der Erde kommt
Es gibt Erlebnisse, die man nie vergisst. Sie prägen die Arbeit in unserem Projekt in Kenia bis heute. Kinder, die in der Dürreperiode mit Flaschenverschlüssen, aus übel riechenden Pfützen Wasser trinken. Und der Kontrast. Nicht lange danach sprudelt bestes Trinkwasser aus unserem Tiefbrunnen. Es könnte nicht gegensätzlicher sein und oft braucht es gerade diese Gegensätzlichkeiten um ihre ganze Wucht zu entfalten.
1. Die Zeit der Dürre: Wenn Wasser zur wirklichen Gefahr wird
Während der langen Dürreperiode trockneten die flachen, gegrabenen Brunnen in der Region nach und nach aus. Was blieb waren ein paar nasse Stellen im Erdreich - kleine schmutzige Pfützen, oft Abwasser, übel riechend und kaum erkennbar als das, was sie sein sollten: Lebensgrundlage.
Und dennoch knieten Kinder davor.
Sie füllten den bräunlichen, abstoßend schmeckenden Rest mit Flaschendeckeln ab. Tropfen für Tropfen.
Alle wissen, was dann passiert:
Krankheiten, Infektionen, Schwächeanfälle und manchmal noch Schlimmeres.
Aber: Sie tranken es trotzdem, weil es keine Alternative gab.
Wenn Wasser fehlt, wird selbst Gift zum Überlebensmittel.
Diese Bilder tragen wir in uns und sie wirken bis heute.
2. Der Moment der Hoffnung: Ein Tiefbrunnen entsteht
Aus diesen Bildern heraus wuchs der Entschluss: Die KKNH wird einen Tiefbrunnen bauen lassen.
Spenden wurden gesammelt - mit Herz, Geduld und unglaublicher Solidarität. Dann folgte das, was niemand sehen kann, aber am Ende entscheidend ist: Genehmigungen, Gutachten, Stromanschluss und sondstige vorbereitende Arbeiten.
Als schließlich die Bohrfirma anrückte, begann ein Weg voller Ungewissheit.
Meter um Meter verschwand das Bohrgestänge in der Erde.
Doch niemand konnte garantieren, dass man fündig werden würde.
Die Stunden des Wartens wurden llang. Die Zweifel nagten. Gibt es gerade da wirklich Wasser? Wenn ja, wieviel wird es sein? Und wird es Trinkwasser sein?
Dann der Anruf: In der nächsten Stunde könnten wir auf Wasser stoßen.
Was dabb geschah lässt sich kaum beschreiben.
3. Das Wunder aus der Tiefe
Plötzlich war es so weit: Es schoss aus dem Schlauch: Wasser! Glasklares, frisches Wasser!
Hier, auf unserem Gelände. Ein Strom aus Leben, rein und kraftvoll, unaufhaltsam.
Die Laboranalyse bestätigt den ursprünglichen Eindruck später: Trinkwasser in bester Qualität.
Da war er: Der unvorstellbare Kontras:
... und sie tranken es trotzdem - und wurden krank.
... und jetzt liegt ein Lebensmittel in unserer Hand - zur Heilung, zur Zukunft, zum Leben!
Warum der Brunnen mehr ist als eben ein Projekt
Dieser Tiefbrunnen ist nicht nur ein technisches Bauwerk.
Er stellt einen Wendepunkt dar, ein Schutzschild. In Zeiten markanter Klimaveränderungen ist es eine Art "stille Revolution".
Er bedeutet:
- weniger Krankheiten
- weniger Schulabbrüche
- weniger Leid
- mehr Zukunft
- mehr Würde
- mehr Leben
Wasser ist kein Luxus.
Aber es ist der Unterschied zwischen Überleben und Leben.
Gemeinsam können wir mehr Orte verwandeln
Dieser Brunnen ist erst der Anfang.
Es gint noch viele Orte, an denen Kinder aus Pfützen trinken müssen.
Viele Dörfer, in denen Wasser Hoffnungslosigkeit bedeutet - oder Hoffnung?
Impressionen

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